Wenn du mittendrin anfängst, verstehst du nicht alles: Beginne lieber am Anfang.
Ich hatte schon eine ganze Menge Text zusammengestellt und auch begonnen, ihn über ein bekanntes soziales Netzwerk zu verbreiten. Zugegebenermaßen nur mit mäßigem Erfolg. Es kamen sogar einige Kommentare zurück, die sich aber immer nur an einzelnen Passagen festbissen und mir einreden wollten, dass das alles sinnlos wäre. Es war ernüchternd. Niederschmetternd. Nun hatte ich ja auch keine Erfahrung mit solchen Sachen, aber was soll ich zum Beispiel mit ganz bewusst provozierenden Bemerkungen machen? Immer wieder beantworten? Obwohl erkennbar ist, dass der Schreiber mich gar nicht verstehen will? Dass er nur Unfrieden stiften will? Es gab regelrecht Streit um Nebensächlichkeiten in meinem Profil und genau das wollte ich doch überhaupt nicht. Wie kann ich ein Haus bauen, wenn schon über die Farbe der Steine endlose Debatten geführt werden? Steine, die später sowieso verputzt werden und unsichtbar sind?
Eine Weile später bekam ich dann plötzlich Hilfe von einem anderen Teilnehmer oder besser ‚Freund‘, denn so heißt das in diesem Netzwerk. Ich war dankbar, denn vieles, was ich hätte beantworten müssen, räumte dieser Freund mir aus dem Weg. Er schien verstanden zu haben, worum es mir ging. Wir kannten uns nicht, aber irgendwie funkten wir auf derselben Wellenlänge. Nur zum Verständnis: Es war nicht so, dass ich nicht mit einem Computer umgehen könnte; das mache ich beruflich jeden Tag, aber dieses ‚soziale Netzwerk‘ war neu für mich und so fand ich Gefallen an diesem unbekannten ‚Mitstreiter‘.
Eines schönen Tages bekam ich eine private Nachricht von ihm. Ich war verblüfft, denn diese Möglichkeit hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ihm war bewusst, dass ich mich nicht zu erkennen geben darf und er machte mir einen absolut verrückten Vorschlag: Er richtete eine E-Mail-Adresse für mich ein und erklärte mir, wie ich mich dort einloggen und das Passwort ändern kann. Dann nannte er einen mir total unbekannten Dienst, bei dem man sich mit einer beliebigen E-Mail-Adresse, die ich ja dann hätte, und einem frei wählbaren Benutzernamen anmelden kann. In diesem Dienst kann man dann unter seinem anonymen Benutzernamen Dateien versenden und Textnachrichten austauschen. Das tollste aber: Wenn man sich dort mit einem Gerät anmeldet, welches ein Mikrofon und einen Lautsprecher hat, kann man direkt miteinander sprechen. Wie beim Telefonieren. Wenn ich mich dort eingerichtet hätte und es wirklich möchte, könne ich ihm ja einfach eine kurze Mitteilung schicken, sagte er. Er möchte mich gerne unterstützen.
Nach anfänglichen Zweifeln entschloss ich mich, darauf einzugehen. Das mit der Mailadresse klappte auf Anhieb einwandfrei. Punkt für ihn. Auch das Portal zur Verbindungsherstellung funktionierte hervorragend. Seine Kontaktdaten hatte er mir ja direkt mitgeliefert und so wagte ich mich eines schönen Tages und schrieb ihn an.
Die Antwort hatte ich dann einen Tag später bereits vorliegen. Er stellte sich mir kurz vor, schrieb, dass er Internetseiten für Kunden betreuen und auch selbst ein paar betreiben würde. Er würde meine Texte lieben und auch sehr gerne bei der Verbreitung helfen. Meinen ersten Veröffentlichungsversuch fand er allerdings wenig zielführend. Dieses Medium würde zwar jeder kennen, aber die wenigsten lesen dort lange Texte und kommentieren oft am eigentlichen Punkt vorbei. Er habe dort auch schon regelrechte „Schlachten“ verfolgt, weil die Menschen sich oft hinter ihrem Pseudonym verstecken. Er hätte eine ganz andere Idee, die weitaus besser geeignet wäre und wolle mir das Ganze in einem Sprachanruf erklären. Wenn ich damit leben könne, dass er meine Stimme hört, möge ich antworten. Das Weitere würde er mir dann noch erklären, wenn nötig.
Nun ja, neugierig gemacht hat er mich schon. Haltet mich ruhig für verrückt, aber ich habe mich sogar über Stimmverzerrer informiert, die ich dazwischenschalten könnte. Letztlich habe ich das aber verworfen, weil ich glaube, dass die Stimme Gefühle transportiert. Das war mir wichtig. Also sagte ich zu und wartete auf seine Antwort.
Es war ein sehr produktives Gespräch und ich bin froh, dass wir uns gefunden haben. Es wird eine Webseite geben. Nicht nur eine einzelne Seite, sondern ein ganzes Werk im Internet. Für jedes Kapitel eine eigene Seite. Mit Inhaltsverzeichnis in einer Menüstruktur. Ich war begeistert. Noch mehr, als er mir dann sagte, dass er nicht allein ist. Ein paar junge Leute möchten ebenfalls mithelfen, meine Texte zu verbreiten. Auch sie haben meine Worte berührt. Wir werden ein Team.
Wir verwenden ein offenes Blog-System, in dem jeder von uns unabhängig arbeiten kann. Ein System, in das wir Entwürfe und Korrekturen hineinschreiben können, die erst nach meiner Freigabe online gestellt werden. Wir werden verschiedene Bereiche definieren, die unterschiedliche Inhalte bereitstellen. Ein Bereich für Infoseiten, einer für die Gespräche, einer für das Wort und was auch immer noch dazukommen mag. Alles ist möglich. Aber…
Jede Webseite braucht einen Namen, so eine www.dingsbums.com Adresse. Nur habe ich noch keinen Namen. Schön blöd.
Er wird diese Homepage unter seinem Namen führen, sodass ich ab jetzt einen „weltlichen Vertreter“ habe, weil ich als Mensch ja nicht öffentlich in Erscheinung treten darf. Diese Homepage wird für jeden frei zugänglich sein, es werden keine spionierenden ‚Cookies‘ oder sonstige ‚Tracker‘ verwendet und die Leser müssen nichts bezahlen. Das ist ganz in meinem und auch in Changs Sinne. Eine Welt ohne Geld.
Was habe ich zu verlieren? Nichts! Veröffentlichen muss ich meine Schriften ohnehin. Es kostet mich nichts, meine Leser auch nicht und wenn’s nicht fruchtet, kann ich immer noch eine andere Lösung finden. Ich bin zuversichtlich.
Anmerkung: Die Webseite „lasola.icu“ wurde am 07.08.2019 um 20:06 Uhr mit der Seite „Willkommen“ online geschaltet. Die Endung ICU steht für ‚i see you‘ oder in deutsch ‚ich sehe dich‘.
Die Einzige wird dich leiten – La sola gvidos vin
#lasolagvidosvin – #lasolaicu
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